Es ist (leider) in aller Munde, doch auch diejenigen, die es sich wieder entfernen haben lassen, sind die Probleme meist noch nicht los: Amalgam ist schwer wieder loszuwerden. Viele Zahnärzte sind jahrzehntelang viel zu sorglos mit dies em giftigen Werkstoff umgegangen und viele tun es heute noch. Doch was ist Amalgam eigentlich, warum ist es so gefährlich und wie wird man es am sichersten wieder los?
Amalgam ist eine Legierung, ein Gemisch aus minimal 40 % Silber und maximal 32 % Zinn, 30 % Kupfer, 3 % Quecksilber und 2 % Zink. Dieses Gemisch wird dann im Verhältnis 1 : 1 mit flüssigem Quecksilber gemischt und dann in Zähne gefüllt.
Gefährlich ist Amalgam durch die Freigabe von Schwermetallionen, hier vor allem Quecksilber. Messungen ha ben ergeben, daß durch Hitze, Säuren oder Kauen die Quecksilberfreigabe um das 32 – fache ansteigt, beim Zähneputzen noch mehr und sogar das Arbeiten am Computer erhöht durch die Monitorstrahlung das Ausdampfen von Quecksilber um das sechsfache. Nicht sauber polierte Füllungen haben im Gegensatz zu sorgfältig gearbeiteten die einhundertfache (!) Quecksilberabgabe.
Dieses Quecksilber wird nun in verschiedene Organe aufgenommen und gespeichert. Am gefährlichsten ist das Quecksilber im Gehirn und im Knochenmark , weil es dort nur sehr schwer zu entfernen ist und über Jahrzehnte sein Unwesen treibt. Quecksilber behindert in den Zellen die Zellatmung und die zelleigene Energiebereitstellung. Dieser Effekt, der auch von Antibiotika bekannt ist, soll bei der Entstehung von Krebs eine entscheidende Rolle spielen.
Auswahl der Symptome der Quecksilbervergiftung:
- Mattigkeit
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Zittern
- Schlafstörungen
- Depressionen
- Mißempfindungen
- Allergien
- Hartnäckiger Schnupfen
- Lähmungen
- Haarausfall
- Hormonstörungen
- Metallgeschmack
- Mundschleimhaut – und Zahnfleischentzündungen
Eine kleine Beispielrechnung soll Ihnen das Amalgamproblem darlegen:
Der offiziell festgelegte, vertretbare Quecksilbergrenzwert im Speichel liegt bei 10 µg/Tag. 10 µg bedeutet 0,01 ppm (parts pe r Million), das bedeutet 3,012 x 10 16 Quecksilberatome. Der menschliche Körper besitzt aber nur etwa 1,0 x 10 13 Zellen, was bedeutet, daß jeder Zelle des Körpers etwa 3000 Quecksilberatome gegenüberstehen, wovon ein einziges Atom ausreicht, um die Zelle zu schädigen.
Doch was kann man tun, wenn man noch Amalgamfüllungen im Mund hat?
1. Wichtig ist zunächst die Ausdünstung von Quecksilber (Hg) zu verringern:
- Füllungen müssen perfekt poliert sein und dürfen nicht überstehen.
- Benutzen Sie eine Zahncreme, die den Ausstoß von Hg minimiert .
- Kaugummikauen erhöht die Hg – Ausscheidung deutlich.
2. Möglichst bald sollten Sie die Entfernung der Amalgamplomben anstreben:
- Lassen Sie sich Zeit, um die Entgiftungsmechanismen nicht zu überfordern, etwa alle drei Wochen eine oder zwei Füllungen entfernen.
- Die beste Entfernungsmethode scheint das „Heraussprengen“ der ganzen Füllung zu sein.
- Sollte Ihr Zahnarzt das Bohren bevorzugen, muss er ständig und gründlich den Mund absaugen.
- Algentabletten helfen, evtl. verschluckte s Hg im Darm zu binden und auszuscheiden.
- Das Amalgam sollte zunächst durch einen luftdurchlässigen Zement ersetzt werden, der das Ausdampfen von im Zahnschmelz gespeicherten Hg zulässt.
3. Wenn alle Füllungen entfernt sind, folgt die Phase der medikament ösen Ausleitung, die bis zu einem Jahr dauern kann:
- Verwenden Sie zunächst bitte keine homöopathischen Mittel zur Ausleitung, da diese das Quecksilber nur ins Zellinnere verlagern.
- Trinken Sie ausreichend.
- Nehmen Sie ausreichend Vitamine zu sic h, da die Entgiftungsmechanismen auf Vitamine und Spurenelemente zwingend angewiesen sind.